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Warum „Systemisch“ denken, fragen, agieren?

Unsere Erfahrungen und Strukturen sind von linearen Verknüpfungen geprägt.  „Wenn ich dieses tue, dann wird das passieren….“. Dieses Denken in Wirkhebeln hat in der Wirtschaft Tradition und über viele Jahrzehnte funktioniert. Die von unseren Handlungen ausgelösten Nebeneffekte traten langsam ein und wurden langsam wahrgenommen, so dass wir notfalls frühzeitig den nächsten Wirkhebel ansetzen konnten.

Leider funktionieren das Denken und Agieren in solchen linearen Strukturen heute immer seltener zuverlässig.

Durch die Schnelligkeit der Verfügbarkeit von Informationen und einer aus der Komplexität der Realität zeitgleich entstehenden Interpretationsvielfalt entstehen Situationen, die uns Menschen heraus- und zum Teil überfordern.

Dem müssen wir uns anpassen. Um komplexe Dynamiken zu verstehen müssen wir lernen komplex und systemisch zu analysieren, zu verstehen und zu denken.

Soziale Systeme als Bühne für die Wirtschaft

Alle wirtschaftlichen Vorgänge um uns herum finden in sozialen Systemen statt. Aufgrund der inneren Komplexität eines jeden Menschen sind soziale Systeme von Natur aus zwangsläufig ebenfalls komplex. Welcher Vorgesetzte kennt nicht die Situation, dass er, um eine besondere Leistung anzuerkennen, einen Incentive vergibt. Der eine Mitarbeiter freut sich, der andere ist über diese Geste beleidigt, weil es Ihm wichtig gewesen die Selbstverständlichkeit dieser Leistung öffentlich anzuerkennen.

Dennoch können wir, wenn wir uns mit diesen Systemen auseinandersetzen, sie zum Teil begreifen und emotinal verstehen. Wenn wir anfangen diese Systeme zu verstehen, ihre Beharrungskräfte, aber auch ihre Instabilitäten begreifen, dann sind wir auch in der Lage, diese Systeme zumindest über eine kurze Distanz zu beeinflussen. Komplexe Dynamiken brauchen komplexes Denken basierend auf vielfältigen Blickwinkeln, um sinnvolle Lösungen zu erreichen.

Systemisches Verständnis bietet aber nicht nur Erkenntnisse über Option der Beeinflussung, sondern – und das ist das Wesentliche – vorallem auch Erkenntnisse über mögliche Störungen und damit über zu erwartende Widerstände. Wenn wir uns dieser bewußt sind, kann die notwendige Beeinflussung auf anderem Weg erfolgen und das Ziel erreicht werden. (Ein vereinfachtes Beispiel)

Systeme sind zwar beeinflussbar, aber sie sind nur begrenzt „umkonstruierbar“. Mit entsprechend kraftvollen und zielgerichteten Impulsen können an den richtigen Stellen können sie bewegt werden, einen quasi stabilen Zustand zu verlassen und einen neuen zu erreichen.  Dabei entscheidet Ansetzpunkt, Energie und Richtung des Impulses darüber, wie das System reagiert.

Die Wirkung ist mittelbar

Klingt dem alten „Wirkhebel“ recht ähnlich?

Nein, der Unterschied besteht darin, dass im systemischen Ansatz unsere Impulse nicht über die Veränderung eines Parameters die direkte Veränderung einer anderen Indikation erreichen sollen. Wir können zwar eine erste Reaktion des Systems vermuten, jedoch nicht sicher sein in welchem neuen Zustand es letztendlich wieder zur Ruhe kommt. Wenn wir systemisch denken, ist es uns bewusst, dass das, was wir beeinflussen, oft erst mittelbar die Veränderung auslöst, die wir erreichen wollen und das die von uns induzierten Kräfte im System andere Kräfte freisetzen, die die Veränderungen letztendlich ermöglichen.

Klingt erstmal sehr theoretisch…  

Hier ein Beispiel in dem soziale Teilsysteme des Unternehmens energetisch angereicht wurden und dieses zu grundlegenden und nachhaltigen Erfolgen geführt hat.

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